Wie Verzicht gut tut

Fasten bedeutet einige wenige Tage bis zu 30 Tagen (oder noch länger) auf feste Nahrung zu verzichten. Stattdessen wird reichlich Wasser und Tee getrunken. Manche verzichten auch „nur“ auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch.

Fasten hat nichts mit Hungern zu tun.

Wer hungert, der fastet nicht. Fasten ist eine innere Einstellung. Der Wunsch nach Essen wird für eine Weile freiwillig abgelegt. Hungern dagegen ist ein zwanghafter Zustand.

Viele Fastenformen haben das Ziel, den Stoffwechsel zu aktivieren, indem der Organismus gezwungen wird, auf körpereigene Vorräte zurück zu greifen und damit auch die darin abgelagerten Schadstoffe zu entsorgen (Entgiftung). Weiterhin wird den Verdauungsorganen Gelegenheit gegeben, sich zu regenerieren und nicht zuletzt werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und das Immunsystem gestärkt.

Der Begriff „Fasten“ leitet sich vom gotischen Wort „fastan“ ab, was so viel wie „haltmachen“ oder „innehalten“ bedeutet, und schon daraus lässt sich erkennen, dass Fasten mehr beinhaltet, als den bloßen Verzicht auf Nahrung.

Wie also könnte eine Fastenkur noch aussehen, außer auf Essen zu verzichten? Worauf könnten wir noch verzichten? Auf schlechte Gedanken? Menschen, die uns Kraft rauben? Worauf könnten wir unseren Blick lenken? Auf den Moment? Innehalten?

Egal, worauf wir eine gewisse Zeit lang verzichten, es wird uns gut tun innezuhalten. Fasten bedeutet STOP zu sagen, freiwillig zu verzichten um Ruhe einkehren zu lassen. Denn durch eine Fastenzeit können wir wieder zu uns selbst kommen, wir entschleunigen unser Leben, entsagen Süchten und Ablenkungen, die uns sonst im Alltag manchmal zu sehr einnehmen. Durch den bewussten Verzicht werden wir wieder zum souveränen Gestalter unseres eigenen Lebens. Dabei können sich viele Verhärtungen und Knoten lösen, erstaunlich klare Gedanken kommen und neue Möglichkeiten werden sichtbar. Ideal um sich zu besinnen, auf den eigentlichen Sinn zu hören.

Für die kommende Zeit möchte ich Ihnen ein paar Fragen an die Hand geben, die Ihnen vielleicht helfen achtsam innezuhalten:

  • Wie kann ich mir jetzt etwas Gutes tun?
  • Wofür bin ich in diesem Moment dankbar?
  • Wie kann ich diesen Tag zu einem richtig guten Tag machen?
  • Was habe ich heute besonders gut gemacht?