Was tun, wenn schwierige Zeiten einen gedanklich zur Schnappatmung führen? Tief einatmen, und zwar Aromaöle, die auf unser Wohlbefinden eine positive Wirkung haben. Viele Studien haben die wohltuende Wirkung ätherischer Öle bei seelischen Krisen und in Notlagen bestätigt.
Ätherische Öle sind konzentrierte Pflanzenessenzen, die durch verschiedene Verfahren, wie Wasserdampfdestillation, Hexanextraktion oder Kaltpressung der Fruchtschalen aus Pflanzen gewonnen werden. Sie sind nachgewiesenermaßen hochwirksam und haben immer sowohl physiologische, als auch einen psychologische Effekte auf uns.
Das erste ätherische Öl, an das ich beim Wort ENTSPANNUNG denke ist Lavendel.
Es enthält vor allem stark entspannende und beruhigende Ester, wie Linalylacetat und hautpflegende Monoterpenalkohole, wie Linalool.
Lavendelöl gehört zu den am besten erforschten ätherischen Ölen und ist wohl ungelogen das am vielseitigsten einsetzbare: Stress, Unruhe, Angst, depressive Verstimmungen, Schlaflosigkeit, Verbrennungen, Sonnenbrand, Schürfwunden, Kratzer, Entzündungen, Insektenstiche, Insektenschutz, Pilze, Bakterien, Viren, Hautprobleme aller Art, Schmerzen, Kopfschmerzen, Muskelkater, Infektionen, Erkältungen… Ich wüsste nicht, wo Lavendel nicht hilft. Man kann es sogar schon bei Kindern anwenden (immer gut verdünnt), bei Erwachsenen auch problemlos unverdünnt (aber dann nur punktuell!).
Die Rosengeranie ist eine Art aus der Gattung der Duftpelargonien, die wiederum zu den Storchschnabelgewächsen gehört. Ätherisches Rosengeranienöl wird als sehr hautpflegend und psychisch ausgleichend beschrieben. In Kombination mit Lavendelöl ergibt sich eine harmonische Duftmischung, die bei Kummer, Stress und Sorgen hilft.
Hauptinhaltsstoffe sind Citronellol und Geraniol, zwei sog. Monoterpenole, welche die Produktion von Stresshormonen stark regulieren. Ester, wie Geranylacetat wirken ganzheitlich beruhigend und entspannend. Die andere Inhaltsstoffe tragen ebenfalls zu einem harmonisierenden und ausgleichenden Effekt des Öls bei.
Obwohl mit Oregano verwandt, duftet und wirkt das ätherische Majoranöl ganz anders – nämlich krautig-lieblich, fast schon blumig. Dank der enthaltenen Monoterpenole beruhigt es überreizte Nerven und kann auch bei Einschlafproblemen helfen. Ein anderes bewährtes Einsatzgebiet sind Erkältungen, denn es befreit die Atemwege und wirkt antibakteriell. Wer Blütendüfte wie Lavendel und Rosengeranie nicht so gerne mag, wird evtl. in Majoran ein geeignetes ätherisches Öl für eine entspannende Duftmischung finden.
Ätherische Öle aus Zitrusfrüchten wirken belebend und stimmungsaufhellend. Sie ähneln sich in ihren Inhaltsstoffen sehr. Eine Ausnahme und ein ganz besonderes ätherisches Zitrusöl ist die Bergamotte. Es wird auch als das Antidepressivum der Aromatherapie bezeichnet. Es besteht ca. zur Hälfte aus stark entspannenden Estern. Andere Zitrusöle hingegen enthalten überwiegend Monoterpene, wie Limonen. Bergamotteöl riecht deshalb nicht ganz so spritzig-frisch, sondern eher etwas herb und wie Earl-Grey-Tee, der nämlich damit aromatisiert wird. Es wird aufgrund seiner Inhaltsstoffe und der eher beruhigenden Wirkung auch manchmal als „Lavendel der Zitrusöle“ bezeichnet.
Die Reihe der stresslösenden ätherischen Öle schließe ich mit einem meiner absoluten Lieblingsdüfte: Jasmin. Die frischen Blüten verströmen einen blumig-süßen, geheimnisvollen und verführerischen Duft, der sehr schwer einzufangen ist. Daher handelt es sich hier auch streng genommen nicht um ein ätherisches Öl, sondern um ein sog. Absolue, d.h. es wird nicht über Wasserdampfdestillation, sondern durch Extraktion mit einem Lösungsmittel (meist Hexan) gewonnen.
Echter Jasminduft hat eine starke psychische, stresslösende, fast narkotische Wirkung. Er dringt tief ins Innere ein, wo er hilft, Knoten und Konflikte zu lösen und in Berührung mit seinen eigenen seelischen Bedürfnissen zu kommen. Darüber hinaus soll er stark stresslösend wirken.